
Es war einmal in einem kleinen, beschaulichen Dorf am Rande eines großen, dichten Waldes. In diesem Dorf lebte die Hexe Greta. Sie war eine Hexe, die nicht so war wie die anderen. Während die anderen Hexen immer schaurige Tricks und finstere Zauber machten, war Greta ganz anders. Sie wollte eine gute Hexe sein, aber oft hatte sie das Gefühl, dass die Dorfbewohner sie nicht mochten. Das Herz der kleinen Greta war voller guter Absichten, doch durch ihre schusseligen Zauber geschah manchmal das Gegenteil von dem, was sie wollte.
Eines Tages, als Greta auf ihrem Besen durch den Wald flog, hörte sie ein leises Weinen. Neugierig flog sie auf einen kleinen Hügel und sah ein kleines Eichhörnchen, das an einem Baum hing. Es hatte seinen Schwanz eingeklemmt und konnte nicht herunterklettern. Greta wusste, dass dies eine Situation war, in der sie helfen konnte. Mit einem mutigen Schwung ihres Zauberstabs rief sie: „Schnipp, schnapp, Eichhorn frei!“ Doch statt das Eichhörnchen sanft herunterzulassen, geriet ihr Zauber etwas aus der Kontrolle, und das kleine Tier flog durch die Luft und landete einem Meter entfernt auf einem weichen Moosbett.
„Oh je!“, rief Greta alarmiert und flog sofort zu dem kleinen Eichhörnchen. „Es tut mir leid, ich wollte dir nur helfen! Bist du verletzt?“ Das Eichhörnchen schüttelte den Kopf, sah sie jedoch skeptisch an. Es war klar, dass es Angst vor der schusseligen Hexe hatte. Greta senkte ihren Kopf und fühlte sich sehr traurig. „Ich möchte einfach nur gut sein“, murmelte sie in ihren Bart. „Ich will, dass die Tiere und die Menschen mich mögen.“
So machte sich Greta auf den Weg zurück ins Dorf, um den Dorfbewohnern zu zeigen, dass sie sich ändern kann. Sie dachte an all die kleinen Dinge, die sie tun konnte, um zu helfen. Vielleicht konnte sie den Menschen zeigen, dass sie eine gute Hexe war! Als sie im Dorf ankam, sah sie die Kinder, die mit ihren Drachen spielten. Greta hatte eine Idee! „Ich kann ihnen einen Drachen zaubern, der wirklich fliegen kann!“, rief sie begeistert und schwang ihren Zauberstab.
Doch anstatt einen prächtigen Drachen zu zaubern, schuf sie aus Versehen eine knuffige, bunte Wolke, die ein wenig wie ein Drache aussah, aber sich wie eine flauschige Feder verhielt. Die Kinder schauten mit großen Augen und lachten laut. Greta war verlegen, aber sie konnte nicht widerstehen, auch zu lachen. Die Wolke begann fröhlich über das Dorf zu schweben, und die Kinder rannten ihr hinterher, erfreut über das lustige Schauspiel.
In diesem Moment kam auch der Bürgermeister des Dorfes vorbei. Er sah die Wolke und erinnerte sich daran, dass Greta immer die lustigsten Ideen hatte, selbst wenn sie manchmal nicht so klappen, wie sie es geplant hatte. Er hatte eine plötzliche Eingebung: „Warum fragt ihr nicht die gute Hexe Greta, ob sie uns mit ihrer Magie den neuen Spielplatz aufzaubert?“ Die Kinder riefen begeistert: „Ja, Greta soll zaubern!“
Greta war überglücklich. Sie wollte ihnen etwas Gutes tun. Mit einem mutigen Herzen und einem schimmernden Zauberstab rief sie: „Schnipp, schnapp, Spielplatz fabriziert!“ Doch anstatt einen schönen Spielplatz zu zaubern, erschien ein riesiges Trampolin, das überall im Dorf schlappte und Schäden anrichtete. Die Wände der Häuser wackelten, und die Leute machten große Augen. Greta fiel der Kragen, doch die Kinder jubelten über die seltsame, springende Kreatur.
Greta wollte sich am liebsten verstecken, als sie das laute Lachen der Kinder hörte. Stattdessen stellte sie fest, dass das Lachen der Kinder ihr Mut gab. Sie beschloss, es zu akzeptieren und mitzumachen. Sie sprang mit ihnen zusammen auf das Trampolin, das überall im Dorf die Verwirrung verbreitete, aber auch viele fröhliche Bewegungen und Lieder mit sich brachte. Die Dorfbewohner schüttelten zuerst den Kopf, aber dann mussten sie auch lachen. Ein paar Kinder begannen mit der Hexe zu tanzen, und alle vergaßen schnell ihre Bedenken.
Am Ende des Tages, als die Sonne unterging, hatte Greta nicht nur den Kindern und den Bewohnern des Dorfes Freude bereitet, sondern auch gelernt, dass sie eine gute Hexe sein kann, auch wenn nicht alles perfekt läuft. „Ich kann besser werden“, flüsterte sie und lächelte.
Von diesem Tag an wurde Greta nicht mehr als die schusselige Hexe angesehen. Stattdessen erkannten die Menschen die gute Hexe in ihr. Sie halfen Greta, zauberten gemeinsam und lachten viel. Und das kleine Eichhörnchen? Das folgte Greta von nun an überall hin, denn es hatte gelernt, dass auch Hexen Herzen voller Güte haben können.
Als Greta sich schließlich in ihrem gemütlichen Hexenhaus zur Ruhe legte, wusste sie, dass jeder die Chance hat, sich zu verändern. Das Wichtigste war, einfach etwas Gutes zu tun und zu lachen. Und so schlief sie mit einem Lächeln im Gesicht ein, bereit für einen neuen Tag voller Abenteuer, Freundschaften und Zauberei.